Beitrag von Christian Weber zum Gedenken an den Jahrestag des Bombenangriffs auf WWürzburg 16. März 1945 / Der Text ist zugleich der Aufruf der DFG-VK Würzburg für den Ostermarsch 2025
Kürzlich durfte“ ich (Christian) einen Text schreiben, der meines Erachtens sehr gut zum Gedenken an Ereignisse vor 80 Jahren passt, deswegen hier zur Ansicht:
Nie wieder Militarismus – Für ein friedliches Europa, das sich nach innen auf die Einhaltung der Menschenrechte und nach außen an Kooperation im Sinne der UN Charta orientiert.
Vor nunmehr drei Jahren hat die Bundesrepublik Deutschland ganz offen den Weg des friedlichen Miteinanders verlassen, obwohl das ein relevanter Teil der Bevölkerung anscheinend leider immer noch nicht verstanden hat.
Das einstige Tabu von Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete – das zwar nie wirklich eingehalten, aber immerhin behauptet wurde – hat sich ins Gegenteil verkehrt. Der neue deutsche moralische Imperativ lautet: „Kein Krieg soll ohne deutsche Waffen zu Ende gehen“. Wenn man sich die Reaktionen auf diplomatische Initiativen ansieht, sollten Kriege wohl besser überhaupt nicht zu Ende gehen.
Ja, auch die Rüstungsindustrie trägt nach gängiger Berechnungsgrundlage zum Bruttoinlandsprodukt bei, aber im Vergleich mit anderen Branchen profitiert davon ein noch kleinerer Personenkreis.
Dabei wird von Tag zu Tag deutlicher, dass die Eskalation von Wirtschaftskrieg (Sanktionen) und Waffenlieferungen den Menschen in der Ukraine und in Europa weder Sicherheit noch Demokratie oder Wohlstand gebracht hat.
Die ins Gespräch gebrachten künftigen Rüstungsausgaben von bis zu annähernd der Hälfte des Bundeshaushalts (*) sind angesichts der dringend erforderlichen Investitionen für Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und Umweltschutz völlig absurd. Und gerade aus der deutschen Geschichte lässt sich lernen, dass kollektive moralische Überheblichkeit, Feindbildproduktion und Militarismus allenfalls kurzfristig gesellschaftlichen Zusammenhalt erzeugen (oder vortäuschen) können, aber niemals nachhaltig.
Weder die Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit durch erzwungene Kooperation mit dem Militär im bayerischen Bundeswehrgesetz noch die Stationierung amerikanischer Mittelstreckenraketen werden dieses Land freier, wohlhabender oder sicherer machen.
Stattdessen brauchen wir endlich den Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag sowie ein Umdenken hin zu sozialem Ausgleich und Diplomatie.
(*) diese ursprünglich für Quellennachweis gedachte Fußnote ist inzwischen freilich von der bundespolitischen Entwicklung überholt worden…wenn ich es richtig verstanden habe, soll es für die deutsche Wiederbewaffnung keine Obergrenzen (pun intended ;-)) geben
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Was tun? Kommt zahlreich zum Würzburger Ostermarsch am 19. April 2025 in Würzburg und lehnt Kriegsdienste aller Arten Verweigert Kriegsdienste ab – Informationen und Flyer zum42.Würzburger Ostermarsch unter: Ostermarsch 2025 in Würzburg | Netzwerk Friedenskooperative (Her findet Ihr auch den Aufruf und den Flyer der Würzburger Ostermarschinitiative, den wir als Mitveranstalter ebenfalls unterstützen)